Die begehrteste Kollektion des Jahres – ist sie den Hype wert? - L.O.V. x Hatice Schmidt Kollektion - Review, Tragebilder & Swatches

Leergefegte Regale, wohin man kam. Der Onlineshop war schon Stunden vor dem eigentlichen Verkaufsstart lahmgelegt, sodass selbst L.O.V. nicht in der Lage war, die Produkte überhaupt online zu stellen.

Die limitierte Kollektion der deutschen YouTuberin Hatice Schmidt in Kooperation mit L.O.V. versetzte reihenweise Beautyjunkies in Ausnahmezustand. Die Produkte waren schneller vergriffen als man gucken konnte und wurden danach sogar für teils horrende Preise bei ebay und Co verkauft.

Aufgrund des anhaltenden Ansturms ist für dieses Jahr noch eine Neuauflage der kompletten Kollektion angekündigt. Soweit ich weiß, hat L.O.V. noch keinen konkreten Zeitraum rausgelegt, aber ich werde es auf jeden Fall hier ergänzen, sobald ich etwas erfahre.

Update: Es ist soweit - ab dem 02. Mai wird ein Teil der Kollektion - das Bronzing Powder, die Eyeshadow Palette und die Luxury Lashes - wieder im L.O.V. Onlineshop erhältlich sein. Ich bin schon gespannt in welcher rekordverdächtigen Zeit die Produkte diesmal ausverkauft sein werden!

Ich selbst habe außer den Aufstellern nichts von der Kollektion live sehen können – nicht mal die Tester! Aber unverhofft kommt oft, denn ich hatte das Glück drei der Produkte bei der lieben Julia von Bracelets and Heels zu gewinnen.

Bronzing Powder:

Hatices Bronzing Powder in der Nuance „Bronze die Wand an“ kann Bronzer oder Kontur. Die leichte Puder-Formulierung passt sich jedem Hautton an und wärmt dein Gesicht mit einem gesunden Hauch von Sonnenbräune. Perfekt auch für die Korrektur von Rötungen und Farbunterschieden.
Durch den kühlen Unterton ist der matte Puder auch hervorragend zum Konturieren und Definieren geeignet. Ergebnis: sofort ein natürlich mattes Leuchten.

- 10,99 €, 9 g

Nach der Lidschattenpalette das wohl begehrteste Produkte der Kollektion. Das Bronzing Powder mit dem poetischen Namen „Bronze die Wand an“ ist ein blasser, vergleichsweise neutraler Bronzer (auch wenn es auf dem Swatchfoto unten seltsamerweise überhaupt nicht danach aussieht…), als kühl würde ich ihn allerdings nicht beschreiben. Die Farbe ist aber zweifellos nur etwas für einen sehr hellen Teint – da sind wir ja bei mir an der richtigen Adresse!
Bei mittleren und dunklen Typen wird er kaum mehr dunkler sein als eigene Hautton und höchstens noch als leichtes Setting Puder herhalten können.

Das samtweiche Puder ist matt und kommt ohne feine Schimmerpartikel aus. Wäre das anders würde auch die Möglichkeit, es zum Konturieren zu verwenden wegfallen. Die geschmeidige Textur lässt sich mühelos und fleckenfrei verblenden. Pigmentierung ist glücklicherweise auch genügend da, sodass man trotz der hellen Farbe ohne endloses, mühsames Schichten zart, aber sichtbar definierte Konturen bekommt. Eine sanfte Mischung aus Konturieren und Bronzen. Weich, natürlich und zugegebenermaßen sehr vorteilhaft, auch wenn ich es gerne mal ein klein wenig ausdrucksstärker mag.

Ein nettes Extra ist der Duft. Grundsätzlich habe ich noch nie eine Parfümierung vermisst – im Gegenteil, bei manchen Produkten würde ich sogar liebend gerne darauf verzichten. Gerade bei Puder erschließt sich mir auch überhaupt keine Notwendigkeit, immerhin gibt es ja nicht mal einen Eigengeruch zu überdecken und ich werde mich wohl nie bei dem Gedanken erwischen: „Warum in aller Welt riecht mein Puder nach nichts?“.

Gut, über die Sinnhaftigkeit einer Parfümierung bei Puder lässt sich streiten, jedenfalls duftet der Bronzer wirklich unheimlich angenehm. Zart und unaufdringlich. Es soll wohl ganz leicht Kokosnuss sein, ich hätte es aber nie als solches erkannt, zumal Kokosduft auch eigentlich überhaupt nicht meins ist.

Matte Liquid Lipsticks:

Der Liquid Lippenstift mit mattem Finish färbt garantiert nicht ab und hält ultralang, ohne die Lippen auszutrocknen. Die internationale Trendfarbe Ultraviolett hat auch Hatice in der Auswahl ihrer Farben inspiriert. Ob intensives Lila oder starkes Burgunder - die vier stark pigmentierten Lippenstift Must-haves mit den Bezeichnungen „1986“, „Snitches“, „Berlin“ und „Hati’s shade“ sorgen für einen ultimativen snatchy Look.

- 8,99 €, 2 ml

Die Farbpalette der Matte Liquid Lipsticks umfasst vier Farbtöne, die allesamt alles andere als gewöhnlich sind und nicht das, was man erwartet, in der Drogerie zu finden.

Bestes Beispiel: Berlin, ein heftig dunkles Aubergine, das auch fast schon als schwarz durchgehen könnte. Dazu kommen das wunderhübsche, tiefe Burgunderrot Snitches und die beiden Nudeshades 1986 und Hati’s Shade, die aber auch definitiv nicht mainstream, sondern sehr eigenwillig sind, wie ihr gleich noch genauer sehen könnt.

Lippenstiftapplikatoren kennen wir ja inzwischen in den unterschiedlichsten Formen – flach, spitz, angeschrägt oder sanduhrförmig. Die der L.O.V. Matte Liquid Lipsticks kommen in einer Gestalt daher, die ich so noch nirgendwo anderes gesehen habe. Kegelförmig, leicht spitz zulaufend, mit abgerundetem Ende.

Wenn auch etwas ungewohnt lassen sich die Konturen damit einfacher und ordentlicher nachzeichnen als mit manch anderem. Besonders für die dunklen Töne Snitches und Berlin ist ein guter Applikator auch wirklich nötig. Die Nudes verzeihen da um einiges mehr, wenn man mal kein so ruhiges Händchen hat.

Dank der starken Pigmentierung reicht auch eine Schicht schon für ein deckendes Ergebnis – selbst bei der hellsten Farbe 1986. So dünn aufgetragen trocknen sie schnell durch und sind danach fast komplett wischfest. Mit dem Finger oder Tuch drüberrubbeln nimmt Farbe ab, aber Abdrücke am Glas gibt es damit definitiv nicht. Auch sonst haben sie eine gute Haltbarkeit. Essen überstehen sie teilweise sogar unbeschadet, nur bei eher fettigen Dingen stoßen sie an ihre Grenzen.

Auch wenn das ultra-matte Finish die Lippenfältchen sehr stark betont, fühlen sich die Lippen nach dem Tragen nicht ausgetrocknet an.

N° 100 - 1986

Sehr hell und sehr peachy. Es wird schwer sein, einen Hautton zu finden, dem diese Farbe wirklich gut steht. Meiner ist es jedenfalls nicht. Mir ist er zwar nicht so extrem zu hell, wie den meisten anderen, aber vorteilhaft ist der sehr pfirsichfarbene Unterton für mich auch nicht.

Übrigens dunkelt der Liquid Lipstick beim Trocknen noch um einige Nuancen nach, also nicht erschrecken, wenn er nass noch extrem hell ist.

N° 130 - Hati’s Shade

Das gräulich-schlammige Taupe ist ebenfalls kein Farbton für mich. Ich weiß nicht, ob es an meinem Hautton oder vielleicht meiner Lippenfarbe liegt, aber die Farbe wirkt an mir einfach furchtbar fahl.

Auf all den Tragebildern, die ich mir angeschaut habe, sah das ganz anders aus – sogar gewatcht auf meinem eigenen Arm ist der Lippenstift sehr viel brauner. Frisch aufgetragen sieht das Ganze noch ganz gut aus, dunkelt nicht nur ebenfalls enorm nach, auch der graue Unterton kommt mit der Zeit immer deutlicher zum Vorschein.

Fazit:

Ich muss gestehen, dass ich anscheinend eine der Wenigen bin, die sich von der L.O.V x Hatice Schmidt Limited Edition kaum angesprochen fühlen.

An der Qualität der Produkte gibt es nichts auszusetzen – zumindest kann ich das von meinen drei Getesteten behaupten. Wenn ich mir die Lobgesänge meiner Bloggerkolleginnen anschaue, scheint das auch auf die übrigen Produkte zuzutreffen.

Allerdings sind die Produkte bzw. Farbzusammenstellungen sehr speziell, – wie man es von Hati nicht anders erwarten würde - treffen damit aber nicht wirklich meinen Geschmack – mit Ausnahme des Bronzers. Über den dürfen sich vor allem die in der Drogerie sonst unterrepräsentierten Blassnasen freuen.

Während dessen Farbe wie die Faust aufs Auge zu meinem Hautton passt, habe ich mit den beiden Matte Liquid Lipsticks leider Pech gehabt. Auch wenn sie auf den Tragebildern gar nicht so schlecht aussehen, stehen und schmeicheln mir die Nudetöne 1986 und Hati’s Shade leider absolut nicht.

Habt ihr in der ersten Runde etwas aus der L.O.V. x Hatice Schmidt Kollektion ergattern können oder wartet ihr sehnsüchtig auf den Restock? Waren die Produkte überhaupt interessant für euch?